NABU-Kommentierung: Stadt muss vom Vorkaufsrecht öfter Gebrauch machen, um hörende Mieterhöhungen durch Investoren zu stoppen

Der NABU Hamburg begrüßt, dass die Freie und Hansestadt Hamburg ihr Vorkaufsrecht an der Hein-Hoyer-Straße nutzt, um den Verkauf einer Häuserzeile an einen schwedischen Investor zu verhindern.

“Das ist ein wichtiges Signal an internationale Investoren, die mit massivem Aufkauf Hamburger Immobilien die Kauf- und Mietpreise in astronomische Höhen treiben. Hier geht es nur ums Geld und nicht mehr um die Menschen. Das Instrument des Vorkaufsrechts sollte zukünftig von der Stadt öfter eingesetzt werden, vor allem in Stadtteilen mit Sozialer Erhaltungsverordnung.. So kann eine ungebremste Gentrifizierung ganzer Stadtteile verhindert werden“, sagt Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim NABU-Hamburg.

Nach Einschätzung des NABU haben viele Städte über Jahre den Fehler gemacht, eigene Liegenschaften zur Sanierung der Haushalte intensiv zu verkaufen: so auch Hamburg. Damit sind Städte für die ausufernde Entwicklung von Miet- und Immobilienpreisen oftmals mitverantwortlich. Städte wie Ulm steuern gezielt dagegen und kaufen mittlerweile Gebäude und Grundstücke zurück, um mehr Einfluss auf Mietpreise nehmen zu können.
Der NABU sieht auch für Hamburg dringenden Handlungsbedarf, um der Immobilienpreisspirale etwas entgegen zu setzen. Deswegen müsse der Verkauf eigener städtischer Liegenschaften an Investoren gestoppt und Grundstücke allenfalls in Erbpacht und mit sozialen und ökologischen Auflagen vergeben werden. Dabei sollten neben den Mietpreisen auch stärker Aspekte einer angemessenen Grünversorgung, des Stadtklimas oder einem zu hohen Versiegelungsgrad beachtet werden.

NABU Hamburg
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