NABU-Kommentierung zu: Weniger Flächenverkäufe an Investoren

Stadt hat damit Einfluss auf Bebauungsdichte und Freiflächen
Viele Facette bestimmen die aktuelle, lebendige Debatte um die Frage, wie sich die Stadt zukünftig entwickeln soll. Die Ankündigung von Stadtentwicklungssenatorin Stapelfeldt, städtische Flächen zukünftig weniger zu verkaufen und mehr in Erbpacht auf 75 Jahre zu vergeben, kommentiert der NABU wie folgt.

„Über Jahre hat die Freie und Hansestadt Hamburg ihr Tafelsilber in Form wertvoller Bauflächen an Investoren verkauft und damit viele Hundert Millionen Euro zum Stopfen von Haushaltslöchern eingenommen. Dass dieser schwere Fehler, den auch viele andere deutsche Städte begangen haben, korrigiert wird, hat viele Vorteile. Die Stadt erhält die Steuerungshoheit zurück und wird wieder handlungsfähig.

Sie kann nicht nur entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung von Mix, Preisen, Mietpreisbindung und letztendlich der Mieten selbst nehmen. Sie kann auch entscheiden, wie dicht gebaut wird. Menschen wollen nicht nur ein Dach über dem Kopf. Menschen wollen lebenswerte Quartiere mit attraktiven Freiflächen und ansprechendendem Grünanteil. Sie wollen nicht nur durch verschattete Häuserfluchten laufen. Die Hamburgerinnen und Hamburger wollen städtebaulich eine räumliche Freiheit genießen, die die Lebensqualität Hamburgs ausmacht und von großen Stadtplanern wie dem ehemaligen Oberbaudirektor Schumacher bereits vor 100 Jahren angestrebt wurde“, sagt Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim NABU Hamburg.