Sozialsenatorin im Haus des Engagements Hamburg

Strategie und Ziele des Senats für die Förderung ehrenamtlichen Engagements

„Engagement für alle“

Tausende Hamburgerinnen und Hamburger prägen unsere Stadt jeden Tag durch ihren Einsatz. Die Stadt fördert und unterstützt dieses Engagement und stellt gute Rahmenbedingungen bereit. In acht Kernfeldern werden die Maßnahmen ausgebaut. Im künftigen „Haus des Engagements“ präsentierte Senatorin Dr. Leonhard die Strategie im Gespräch mit Ehrenamtlichen. 

Die fortgeschriebene Engagementstrategie zielt auf eine inklusive, bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Unterstützung der vielen Freiwilligen und ihrer zahlreichen Einsatzfelder in Hamburg. Allen Hamburgerinnen und Hamburgern sollen ein möglichst einfacher Zugang zu einem passgenauen freiwilligen Engagement ermöglicht und gute Rahmenbedingungen für die Ausübung ihres Engagements bereitgestellt werden.

Die fortgeschriebene und vom Senat beschlossene Engagementstrategie basiert auf einem umfangreichen und transparenten Beteiligungsverfahren, in das über 2.000 Hamburgerinnen und Hamburger ihre Ideen und Vorschläge einbrachten. Gleichzeitig berücksichtigt sie neuste Entwicklungen in der Engagementlandschaft und aktuelle fachpolitische Diskussionen ebenso wie konkrete Erfahrungen, die während der Umsetzung der vorangegangenen Strategie gemacht wurden.

Senatorin Dr. Melanie Leonhard: „Über eine halbe Million Hamburgerinnen und Hamburger sind ehrenamtlich aktiv. Von Herzen Danke dafür! Ihr Engagement und Herzblut sind wirklich unverzichtbar für unsere Stadt! Der Senat hat eine Strategie beschlossen, mit der wir uns für diesen Beitrag bedanken – und weiter dafür sorgen, dass optimale Rahmenbedingungen bestehen. Wir nehmen dafür Geld in die Hand, schaffen Räume direkt vor Ort, stärken bestehende Strukturen und sorgen dafür, dass Ehrenamtliche fit sind für die Aufgaben, die sie übernehmen und genau die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.“

Als zentrale Anlaufstelle und Kompetenzzentrum soll beispielsweise ein Haus des Engagements geschaffen werden. Freiwillig Engagierte, kleine Initiativen und große Träger, zivilgesellschaftliche und staatliche Akteure kommen dort zusammen, um Kooperation und Austausch zu fördern und Fachwissen zu bündeln. Es stehen außerdem Räumlichkeiten zur unkomplizierten Nutzung bereit. Das Haus des Engagements wird als Pilotprojekt am Museum für Hamburgische Geschichte angesiedelt und bei Erfolg ausgebaut.

Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Direktor und Vorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg: „Auch für die historischen Museen unserer Stiftung hat das ehrenamtliche Engagement eine außerordentlich große Bedeutung. Ohne die zahlreichen Aktivitäten unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern könnten wir eine Vielzahl unserer Angebote gar nicht realisieren. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir mit dem Museum für Hamburgische Geschichte zukünftig einen Ankerpunkt und eine zentrale Anlaufstelle für den ehrenamtlichen Einsatz bieten können.“

Ansgar Wimmer, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.: „Lange schon wünschen sich Ehrenamtliche wie auch die Institutionen der Zivilgesellschaft einen räumlichen Kristallisationspunkt für das breite und beeindruckende bürgerschaftliche Engagement in dieser Stadt. Mit dem Museum für Hamburgische Geschichte öffnet sich in pionierhafter Weise nun eine zentrale Kulturinstitution für dieses Thema, als lebendiger Ort nicht nur für das Erbe, sondern auch die Zukunft der Stadt.“

Die Strategie (Drucksache 21/19311) und weitere Informationen sind online abrufbar unter www.hamburg.de/engagementstrategie. Ihre acht Kernziele und ausgewählte Maßnahmen:

  1. Engagement im Sozialraum stärken

Die Förderung des freiwilligen Engagements orientiert sich in Zukunft noch stärker an den Bedarfen und Gegebenheiten vor Ort. Insbesondere kleine und mittlere Initiativen und Projekte sollen so praxistaugliche und niedrigschwellige Unterstützung erhalten. Hierfür werden die unterstützenden Strukturen zur Förderung des Engagements gestärkt: Bekannte Anlaufstellen sollen als wichtige Multiplikatoren stärker sichtbar gemacht werden. Dazu sollen die Fördermöglichkeiten der Bezirksämter erweitert und die Freiwilligenagenturen in allen Bezirken gestärkt werden.

  1. Qualifizierung und Supervision ausbauen

Freiwilliges Engagement erfordert häufig fachliche Kenntnisse, die im Laufe der Zeit aktualisiert und vertieft werden müssen. Gleichzeitig bedeuten Qualifizierung und Supervision für viele Freiwillige eine wichtige Form der Wertschätzung und Ankerkennung ihres Einsatzes.

Daher soll die Freiwilligenakademie weiterentwickelt und zusätzliche Fortbildungs- und Beratungsangebote geschaffen werden – insbesondere für die Themenbereiche Digitalisierung, Finanzen und gelingende Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt.

  1. Chancen der Digitalisierung nutzen

Mit einer digitalen Geschäftsstelle für kleine Vereine sollen innovative Formen der Zusammenarbeit erprobt werden und ein zentrales Engagementportal soll die digitale Infrastruktur stärken.

  1. Austausch und Vernetzung fördern

Praxisnahe Engagementförderung braucht die starke Vernetzung und den lebendigen Austausch der Akteure. Hier sollen bestehende Strukturen ausgebaut und neue Orte der Begegnung geschaffen werden.

  1. Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt verbessern

Die gelingende Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt ist eine wichtige Grundlage, dass freiwillig Engagierte effektiv und in wertschätzendem Umfeld arbeiten können. Gerade für kleine und mittlere Initiativen sollen daher Beratungsangebote geschaffen werden, um sie in der Professionalisierung ihrer Freiwilligenkoordination zu unterstützen.

  1. Wertschätzung für Engagierte deutlich erfahrbar machen

Freiwilliges Engagement ist für das Zusammenleben in der Stadt unverzichtbar und verdient eine angemessene Wertschätzung durch Staat und Gesellschaft. Als Anerkennung ihres Engagements nützliche Vorteile erfahren, wie durch die Hamburger Initiative für verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen bereits eingeleitet. Zudem wird der Hamburger Nachweis weiterentwickelt und soziales Engagement sollen stärker öffentlich beworben werden.

  1. Unterrepräsentierte Gruppen gezielter unterstützen

Die inklusive und integrative Öffnung der Engagementstrukturen wird unterstützt und Engagement verstärkt in Bildungseinrichtungen integriert, um beispielsweise Menschen mit Behinderung, jüngere Menschen sowie Menschen mit Migrationshintergrund verstärkt einzubinden.

  1. Wirtschaft stärker einbinden

Aufbauend auf den Erfahrungen anderer Städte sollen neue Engagementformen und Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Engagement gestärkt werden.

Mehr: https://www.hamburg.de/engagementstrategie/