URBACT, das europäische Programm für nachhaltige Stadtentwicklung
URBACT ist ein europäisches Programm für nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung. Es fördert seit vierzehn Jahren den europaweiten Erfahrungsaustausch zwischen Städten und unterstützt sie gleichzeitig bei ihren wirtschaftlichen, sozialen und umweltpolitischen Herausforderungen vor Ort.
Zusammenarbeit im Rahmen von Netzwerken
Die Zusammenarbeit der Städte erfolgt im Rahmen von Netzwerken, an denen jeweils bis zu maximal zwölf Partner mitarbeiten. Dabei gibt es drei verschiedene Typen: In den „Aktionsplanungs-Netzwerken“ entwickeln die beteiligten Institutionen lokale Stadtentwicklungskonzepte für ein bestimmtes Thema. In den „Umsetzungs-Netzwerken“ werden Städte, die bereits eine Stadtentwicklungsstrategie erarbeitet haben und über eine gesicherte Finanzierung für dessen Durchführung verfügen, bei der Umsetzung unterstützt. In den „Transfer-Netzwerken“ schließlich steht die Übertragbarkeit guter Praxisbeispiele im Vordergrund, wobei eine erfolgreiche Stadt als „Vorbild“ fungiert, die ihre Erfahrungen an andere Kommunen weitergibt.
Vernetzung, Strukturen, Kompetenzen
Schlüsselaktivitäten bei URBACT sind die transnationale Vernetzung der Städte, der Aufbau von Strukturen und Kompetenzen der integrierten Stadtentwicklung vor Ort sowie die Nutzung und Verbreitung der erreichten Ergebnisse. Förderfähig sind schwerpunktmäßig Forschung und Innovation, CO2-arme Wirtschaft, Umweltschutz und Ressourceneffizienz, soziale Integration und Armutsbekämpfung sowie Beschäftigungsförderung und Arbeitsmobilität. 30 Prozent des Budgets stehen jedoch für alle Themen der Stadtentwicklung offen, die einen „Bottom-up-Ansatz“ verfolgen.
Förderung und Budget
Das Gesamtbudget für URBACT 2014-2020 beträgt 96 Millionen Euro. Es setzt sich aus Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Kofinanzierung durch die Mitglieds- und Partnerstaaten zusammen. Pro Netzwerk stehen 600.000 bis 750.000 Euro zur Verfügung. Alle Partner müssen eine Eigenbeteiligung leisten. Die Kofinanzierungsrate der EU für stärker entwickelte Regionen liegt bei 70 Prozent, für weniger entwickelte und Übergangsregionen gibt es 85 Prozent EFRE-Förderung. Zusätzlich bietet URBACT jedem Netzwerk 127.500 Euro für einen begleitenden „Lead Experten“, der die Städte fachlich-inhaltlich betreut.
Zweistufiges Bewerbungsverfahren
Die Bewerbung erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Nach dem ersten Antrag haben die Netzwerke sechs Monate lang Zeit, ihr Konzept weiter auszuarbeiten und (je nach Netzwerk) zusätzliche Städtepartner zu akquirieren bzw. die Partnerschaft zu konsolidieren. Wird der dann eingereichte endgültige Antrag genehmigt, folgt eine 24-monatige Laufzeit zur Umsetzung der Aktivitäten.
DV ist nationale URBACT Informationsstelle für Deutschland und Österreich
Bei der Kommunikation sind die Nationalen URBACT-Informationsstellen („National URBACT Points“) ein wichtiger Ansprechpartner. Der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V. übernimmt diese Rolle für Deutschland und Österreich. Er arbeitet dabei mit der Geschäftsstelle der Österreichischen Raumordnungskonferenz zusammen, die der Ansprechpartner für österreichische Städte ist. Dies geschieht in Abstimmung mit dem URBACT-Sekretariat, dem deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und dem Bundeskanzleramt Österreich. Die Informationsstelle kommuniziert neue Projektaufrufe, berät zu Fragen der Antragstellung, organisiert Informationsveranstaltungen und trägt die Ergebnisse aus den URBACT-Projekten an die Fachöffentlichkeit.
Informatiosnveranstaltung zum URBACT Förderprogramm für eine integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung
Im Rahmen des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik veranstaltet die nationale URBACT Informationsstelle für Deutschland und Österreich im Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung eine halbtägige Informations-Veranstaltung zum URBACT-Programm. Interessierte haben Gelegenheit, sich über das URBACT-Programm für nachhaltige Stadtentwicklung zu informieren und zu vernetzen.