Workshop: Bildung für nachhaltige Entwicklung und globales Lernen

Im Rahmen des Hamburger Ratschlags zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
Freitag, 18. November 2016, 16.30 Uhr bis 19.00 Uhr, Hamburger Volkshochschule, Schanzenstraße 75-77, 20357 Hamburg

Moderation: Dr. Delia Schindler, Zukunftsrat Hamburg
Impuls: Robert Schreiber, Hamburger Bildungsagenda

4Ziel  4.  Inklusive,  gleichberechtigte  und  hochwertige  Bildung  gewährleisten  und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern Mit der UN-Agenda 2030 hat sich die Staatengemeinschaft auf die Umsetzung international  abgestimmter,  global,  national  und  lokal  orientierter  Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) verpflichtet.  Ziel ist eine Welt, in der wirtschaftliches Auskommen für alle einhergeht mit sozialem Zusammenhalt, dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und guter Regierungsführung (good governance). Die 193 Unterzeichnerstaaten waren sich einig, dass nur durch  eine  zukunftsfähige  Transformation  der  Gesellschaft  den  wachsenden  Risiken schwerwiegender  Eingriffe  in  die  Umwelt,  der  weltweiten  Armut  und  mangelnden sozialen Gerechtigkeit sowie der Bedrohung durch Kriege, Terrorismus und politischer Instabilität entgegengewirkt werden kann.
Dabei  kommt  der  Bildung,  insbesondere  der  Bildung  für  nachhaltige  Entwicklung (BNE), eine wichtige Rolle zu. So hat die UNESCO 2014 ein BNE-Weltaktionsprogramm (WAP) verabschiedet, das nach Auslaufen der UN-Dekade BNE (2005 – 2014) zunächst für den Zeitraum 2015 – 2019 Geltung hat und einen zentralen Beitrag zur Umsetzung der  SDGs  leisten  soll.  Unter  dem  Motto  „Vom  Projekt  zur  Struktur“  zielt  es  auf Neuorientierung und weitere Qualitätsentwicklung von Bildung und Lernen, um allen Menschen zu ermöglichen, sich das Wissen, die Fähigkeiten, Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen anzueignen, die für eine globale Zukunftsfähigkeit und für die dafür erforderlichen  Transformationsprozesse  nötig  sind.  Die  Global-Education-First-Initiative des Generalsekretärs der Vereinten Nationen stellt dazu fest: „Für Bildung ist es nicht ausreichend, Individuen hervorzubringen, die lesen, schreiben und rechnen können.  Bildung muss transformativ  sein  und  gemeinsame  Werte  ins Leben tragen. Sie muss aktive Fürsorge für die Welt und für die, mit der wir sie teilen, kultivieren. Bildung  muss  für  die  Beantwortung  der  großen  Herausforderungen,  vor  denen  wir stehen, Bedeutung haben.“

Die  erforderlichen  Umstellungen,  die  hinsichtlich  Form,  Inhalt  und  Verlauf  vielfach noch gar nicht klar sind, werden in jedem Fall konfliktreich sein und erfordern eine Kultur  des  Aushandelns,  die  weitgehend  noch  erlernt  werden  muss.  Das  gilt  insbesondere  hinsichtlich  der  Auseinandersetzung  allseits  vorherrschender  Wachstumsziele mit den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030.

Die  Umsetzung  der  Agenda  2030  wird  national  eng  mit  der  Neugestaltung  der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie als Leitfaden für Regierungshandeln verknüpft. Da die verfassungsrechtliche Zuständigkeit für Bildung ganz weitgehend bei den Ländern liegt,  kommt  in  diesem  wie  in  einigen  anderen  Politikbereichen  auf  die  Freie  und Hansestadt Hamburg eine große Herausforderung zu. Die in der Vergangenheit bereits angestoßenen Transformationsprozesse müssen verstärkt und in die Breite getragen werden. Da Hamburg noch nicht über eine eigene, legislaturunabhängige Nachhaltigkeitsstrategie  verfügt  wie  andere  Bundesländer,  muss  darüber  gesprochen  werden, wie  das  Nachhaltigkeitsziel  4,  inklusive  und  hochwertige  Bildung  zu  gewährleiten, erreicht werden kann. Dabei steht für den Workshop das Teilziel 4.7 im Mittelpunkt: „Bis  2030  sicherstellen,  dass  alle  Lernenden  die  notwendigen  Kenntnisse  und Qualifikationen  zur  Förderung  nachhaltiger  Entwicklung  erwerben,  unter  anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft  und  die  Wertschätzung  kultureller  Vielfalt  und  des  Beitrags  der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.“
Der  Erfolg  der  für  die  Zielerreichung  notwendigen  Anstrengungen  wird  maßgeblich davon  abhängen,  wie  wirkungsvoll  die  verantwortlichen  stakeholder  Regierung, Zivilgesellschaft,  Wirtschaft  und  Wissenschaft  in  der  Wahrnehmung  ihrer  jeweiligen Aufgaben für eine zukunftsfähige Entwicklung zusammenarbeiten.  Um die Gestaltung dieses Prozesses im Bereich der Bildung geht es in dem Workshop „Bildung für nachhaltige Entwicklung und globales Lernen“. Dabei stehen drei Themen im Mittelpunkt:

  1. LehrerInnenbildung und Professionalisierung von MultiplikatorInnen
  2. Berücksichtigung der Empfehlungen des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung und Kooperation mit NROs bei anstehender Überarbeitung der Bildungspläne
  3. Angebote  und  Finanzierung  öffentlicher  Fortbildungsveranstaltungen  zu  einer gesellschaftlichen Transformation im Sinne der Agenda 2030.  Es  geht  dabei  um  das  „Was“  (Inhalte,  Schwerpunktsetzungen)  aber  mindestens ebenso sehr um das „Wie“ (Ansatzpunkte, Verantwortlichkeiten, Vorgehen).

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