Im Rahmen des Hamburger Ratschlags zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
Freitag, 18. November 2016, 16.30 Uhr bis 19.00 Uhr, Hamburger Volkshochschule, Schanzenstraße 75-77, 20357 Hamburg
Impulse:
Dr. Mirjam Freytag, Kirchlicher Entwicklungsdienst
Katja Karger, DGB Hamburg,
PD Dr. Ralf Ptak, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt
Ziel Nr. 8: Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern Die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) berücksichtigen im gleichen Maße ökologische, ökonomische und soziale Aspekte von Nachhaltigkeit. Ein Aspekt ist hierbei die Verantwortung der reichen Industriestaaten für die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den rohstoffexportierenden armen Ländern. Produktions- und Wertschöpfungsketten, auf denen die industrielle westliche Wirtschaft beruht, haben globalen Charakter. Zentrales Ziel muss die Sicherung von Menschen- und ArbeitnehmerInnenrechten in diesen globalen Wertschöpfungsketten sein. Dies bedeutet etwa die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen entlang der Lieferketten; essentiell sind auch die UN-Rechtsvorschriften für multinationale Unternehmen. Auch in Hinsicht auf das Verständnis von Arbeit und Umwelt in den Industrieländern sind die SDGs von fundamentaler Bedeutung. Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft bis zum Jahr 2050 ist notwendig und gesellschaftlich anerkannt.
In diesem Workshop wollen wir die Möglichkeiten und Hindernisse, die in den Nachhaltigkeitszielen stecken, diskutieren. Ideen und Forderungen, die für Hamburg eine Rolle spielen und hier umgesetzt werden könnten, werden im Mittelpunkt stehen. Beispiele sind hierfür die Verpflichtung Hamburger Unternehmen zu fairem Handel oder die Verankerung der Nachhaltigkeit im Hamburger Vergabegesetz. Das Thema Nachhaltigkeit in den Dimensionen sozial, ökologisch und ökonomisch war ein wichtiger Bestandteil des Olympia-Konzeptes für Hamburg. Was geschieht jetzt mit diesen Ansätzen?
Die UN Sustainable Development Goals enthalten ehrgeizige Ziele hinsichtlich der Bekämpfung von Armut und der Entwicklung von Wohlstand. Kernaufgabe ist: Niemand darf zurück gelassen werden. Speziell das Ziel Nummer 8 nimmt explizit Wirtschaft und Arbeit in den Fokus und betont nachhaltiges Wachstum, volle Beschäftigung und Gute Arbeit. Deutschland hat einen nationalen Aktionsplan (NAP) zur Umsetzung der 31 UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte erstellt, der allerdings weit hinter den Möglichkeiten und Erwartungen zurück bleibt.
Wie kann das alles zusammen gedacht werden? Welche Handlungsmöglichkeiten ergeben sich daraus für die Hansestadt? Kann der Einzelhandel zur Offenlegung seiner Lieferketten gebracht werden? Wie kann gute Beschäftigung gefördert werden? Welche Möglichkeiten hat die Zivilgesellschaft, faire Arbeitsbedingungen in Hamburg und weltweit durchzusetzen? Hilft ein weltweiter Mindestlohn?
Wichtige Links
Misereor, Germanwatch (2014): Globales Wirtschaften und Menschenrechte – Deutschland auf dem Prüfstand
Brot für die Welt – Wirtschaft und Menschrechte
Armin Paasch (2016): Profit vor Menschenrecht. In: Blätter für deutsche und internationale Politik
DGB (2015): Globale Lieferketten und menschenwürdige Arbeit
DGCN (2014): Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte
Auswärtiges Amt, Wirtschaft und Menschrechte
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