Zukunftsstadt Lüneburg 2030+ möchte im Sinne der SDGs agieren

Auch Lüneburg arbeitet an der Verwirklichung der nachhaltigen Entwicklungsziele. Stadt und Hochschule haben sich zusammen getan, um konkrete Realexperimente für eine zukunftsfähige Lokalpolitik anzugehen. Wir kopieren hier eine Meldung des Projektteams mit herzlichen Grüßen in die Zukunftsstadt Lüneburg 2030+.

Liebe Lüneburger*innen, Lehrende, Pat*innen, Wissenschaftler*innen, Zukunftsinteressierte!

Wann – und wie – geht es denn nun endlich weiter auf dem Weg zur Zukunftsstadt? Auch wenn es nach außen zur Zeit recht still um uns ist: Hinter den Kulissen wird intensiv gearbeitet! Ganz aktuell stimmen wir, d. h. die Antragsteller (Hansestadt und Leuphana Universität) die Feinheiten des im Februar eingereichten Vollantrags mit dem Projektträger (VDI) ab. Der Vollantrag ist sozusagen die Langversion der im letzten Sommer verfassten 15-seitigen Projektskizze, die uns die Förderzusage für die Phase III des Wettbewerbs Zukunftsstadt gesichert hat. In der ausführlichen Vorhabensbeschreibung wurden nun auf über 60 Seiten Zeit- und Finanzierungspläne des Gesamtvorhabens erläutert, Meilensteine für die geplanten Realexperimente gesetzt sowie mögliche Wege zur Verstetigung der einzelnen Lüneburger Lösungen beschrieben. Wie schon seit Projektbeginn im Jahr 2015 steht über allem das große Ziel, die Hansestadt Lüneburg bis zum Jahr 2030 (und natürlich darüber hinaus) zu einer nachhaltig und im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) agierenden Stadt zu machen.

Die Realexperimente

Fest steht: Bis 2023 sollen im Projekt nach und nach 15 Realexperimente in vier Schwerpunktbereichen umgesetzt und beforscht werden. Die Experimente greifen die 17 Lüneburger Lösungen auf, die in Phase II des Zukunftsstadt-Projekts entwickelt wurden und testen einen oder mehrere Aspekte daraus unter kontrollierten Bedingungen – in und mit Lüneburg!

Zehn Experimente sind bereits ausformuliert und waren Teil des Vollantrags, fünf weitere werden im gerade gestarteten Sommersemester in einem transdisziplinären Projektseminar von Studierenden gemeinsam mit Akteuren aus Praxis und Wissenschaft und auf Basis der bisherigen Arbeiten in ein Konzept gegossen.

Was läuft schon?

Schon begonnen haben die Arbeiten am Teilprojekt Lüneburg Maps. Hier wird in den kommenden Monaten in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Verkehrsplanung der Hansestadt an einer Förderung des Radverkehrs gearbeitet. Die Lösung knüpft an jahrelange Vorarbeiten des Radverkehrsexperten Prof. Peter Pez und seinen Studierenden an, greift die aktuellen Pläne des Radverkehrsbeauftragten Sebastian Heilmann auf und soll zu einer verstärkten Nutzung und Nutzbarkeit von »Radschönrouten« – so der von Pez eingeführte Begriff – in und um Lüneburg führen. Kern von Lüneburg Maps ist eine aktuelle, offene Datenbasis, die für Navi-Apps verfügbar sein wird und ein besseres Routing entlang attraktiver und sicherer Strecken ermöglichen soll. Das Projekt richtet sich damit zunächst an Neu-Lüneburger*innen, die ihren Weg von A nach B erst noch finden müssen und dafür ihr Smartphone oder Routenportale im Internet nutzen. Selbstverständlich stehen die Daten aber allen offen. Sie denken, Sie kennen alle Schleichwege? Wer weiß, vielleicht entdecken ja auch Sie noch einen ganz neuen Lieblingsweg zur Arbeit! Oder teilen Sie Ihr Wissen mit uns und werden Sie Teil von Lüneburg Maps! Aber nicht nur im Digitalen, sondern auch ganz analog wird es in den kommenden Monaten Verbesserungen für den Radverkehr geben: So soll die Netzdurchlässigkeit – auch für sperrige Gefährte wie Lastenräder oder Räder mit Anhänger – deutlich erhöht werden, indem, wo immer möglich, ordnungsrechtliche Anweisungen angepasst (»Radfahrer frei«) oder Hindernisse abgebaut werden (Umlaufsperren, Poller). Kennen Sie den Mängelmelder »Sags uns einfach«? Unter www.hansestadtlueneburg.de/Home-Hansestadt-Lueneburg/Was-erledige-ich-wo/sags-uns-einfach.aspx können Sie dazu beitragen, dass kleine Mängel wie kaputte Verkehrsschilder oder auch Müll an der Bushaltestelle schnell und effektiv beseitigt werden. So helfen Sie uns auch, aber eben nicht nur in Punkto Radverkehr!

Lüneburg Maps ist neben dem Wohnprojekte-Kontor, der neuen Anlaufstelle für die vielfältigen Möglichkeiten des Wohnens, auch Thema eines Seminars an der Leuphana Universität. Im Laufe des Sommersemesters 2019 werden hier erste Ideen für Zukunftsstadt-bezogene Kommunikationskonzepte entwickelt. Welche Menschen erreicht man auf welchen Kanälen, um sie zur Mitwirkung an den Realexperimenten zu bewegen? Welche Lehren ziehen wir aus der Projektkommunikation der vergangenen Jahre? Wie muss kommuniziert werden, um das Projekt als Ganzes und in seinen Details sichtbar zu machen? Diesen Fragen werden die Studierenden gemeinsam mit Kommunikationsexpert*innen und den Projektbeteiligten nachgehen. Die Antworten fließen direkt ein in die Kommunikationsstrategie für das Gesamtprojekt.

Und was kommt dann?

Ab Herbst 2019 gehen dann die weiteren Realexperimente nacheinander an den Start. So soll eine Servicestelle für das Ehrenamt 1,5 Jahre lang ehrenamtlich tätigen oder am Ehrenamt interessierten Lüneburger*innen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie unterstützt bei der Suche nach Räumlichkeiten für Veranstaltungen, informiert über rechtliche und finanzielle Aspekte des Ehrenamts, vernetzt Interessierte mit bereits bestehenden Initiativen und sammelt Anregungen dazu, wie das Ehrenamt durch die Verwaltung der Hansestadt und weitere Akteure noch besser gefördert werden kann. Weitere Experimente folgen in den kommenden Monaten und Jahren; welche das sind, darüber berichten wir in einem unserer nächsten Newsletter. Eines aber noch zum Schluss: Alle Erkenntnisse aus den Realexperimenten sollen der Stadt Lüneburg langfristig zugute kommen und dazu auch in das im Entstehen begriffene Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) mit einfließen. Wie genau das Projekt Zukunftsstadt Lüneburg 2030+ und das ISEK konkret mit einander verzahnt werden können, wird derzeit ausgelotet. Auch hierüber werden wir berichten!

In Lüneburg wird die Zukunft also langsam greifbar! Bis das Projektteam vollständig ist, Gelder abschließend bewilligt sind und wir in der bewährten Konstellation aus Bürger*innen, Stadtverwaltung und Universität in die Vollen gehen können, braucht es noch etwas Geduld. Doch wie Sie sehen, tut sich auch jetzt schon einiges in unserer Stadt!

Wir freuen uns, wenn Sie auch in Phase III des Projekts Zukunftsstadt Lüneburg 2030+ wieder mit an Bord sind!

Herzliche Grüße aus dem Projektteam Zukunftsstadt Lüneburg 2030+