Das ist neu

Bürgerbeteiligung als kommunale Pflichtaufgabe „Hamburger Erklärung“ fordert: Digitale Teilhabe in allen Lebensbereichen sicherstellen! Klima-Bilanz: Wo es in Deutschland hakt Hamburger Kongress gegen Feminizide und geschlechterbasierte Gewalt

Hamburg hat entschieden: Der Zukunftsentscheid ist gewonnen, und die Stadt hat sich klar für ambitionierten Klimaschutz ausgesprochen. Doch was passiert jetzt? Ein historischer Volksentscheid ist das eine – die konkrete Umsetzung das andere. Am 14. November verwandelt sich die Aula des Gymnasiums Lerchenfeld in eine Ideenwerkstatt für die Zukunft unserer Stadt.

Die AktiKo.Werkstatt ist keine gewöhnliche Konferenz. Sie ist der Startschuss für etwas Größeres: eine stadtweite Bewegung für sozial-gerechten Klimaschutz, die nicht nur redet, sondern handelt. Von 15.30 bis 20.30 Uhr werden Initiativen, Organisationen, Social Entrepreneurs und engagierte Bürger*innen zusammenkommen, um aus dem Wahlerfolg konkrete Projekte zu schmieden.

Den Auftakt bildet eine besondere Würdigung: Das Orga-Team des Zukunftsentscheids wird gemeinsam mit uns auf den bemerkenswerten Wahlkampf zurückblicken. Wie hat ein zivilgesellschaftliches Bündnis es geschafft, die Mehrheit der Hamburger*innen zu mobilisieren? Was waren die Schlüsselmomente, die Herausforderungen, die magischen Momente? Diese Reflexion ist nicht nur Feier eines Erfolgs – sie ist Inspiration für kommende Kämpfe.

Dann wird es analytisch: Prof. Jörg Knieling vom Klimabeirat des Senats liefert schonungslose Zahlen. Wo steht Hamburg wirklich mit seinen CO₂-Emissionen? Die Grafiken werden vermutlich unbequeme Wahrheiten zeigen, aber genau das braucht es. Klimaneutralität bis 2040 ist ambitioniert – welche Hebel müssen wir umlegen, damit aus Vision Realität wird?

Das Herzstück der Veranstaltung ist ein World Café, das bewusst anders gestaltet ist als übliche Diskussionsrunden. Statt langer Panels und ermüdender Vorträge gibt es lebendigen Austausch an Thementischen. Initiativen können sich kennenlernen, Synergien entdecken und konkrete Kooperationen anbahnen. Die Energie eines solchen Formats ist einzigartig.

Sechs Handlungsfelder strukturieren den Austausch. Bürgerbeteiligung steht dabei ganz vorn – denn ein Klimabürgerrat könnte das demokratische Instrument sein, um kontroverse Fragen zu klären und breite Akzeptanz zu schaffen. An einem anderen Tisch wird über die klimaresiliente Stadt diskutiert: Wie schaffen wir mehr Grün, weniger versiegelte Flächen und besseren Schutz vor Hitze und Starkregen?

Energie in Bürger*innenhand ist revolutionär und praktisch zugleich. Solargenossenschaften zeigen bereits, wie dezentrale Energieversorgung funktioniert. Die soziale Wärmewende muss jedoch noch stärker in den Fokus rücken – denn Klimaschutz darf nicht auf dem Rücken einkommensschwacher Haushalte ausgetragen werden.

Gerechte Stadt- und Mobilitätsplanung bedeutet radikales Umdenken. Verkehrsberuhigte Quartiere sind keine Utopie mehr, sondern entstehen bereits in europäischen Städten. Die Stärkung des ÖPNV ist dabei zentral – Hamburg braucht ein Mobilitätssystem, das für alle funktioniert, nicht nur für Autobesitzer*innen.

Das vielleicht kontroverseste Feld: Klimagerechtigkeit und Finanzen. Hier wird über Reichensteuern, Subventionsabbau und neue Finanzierungsmodelle diskutiert. Denn ambitionierter Klimaschutz kostet Geld – die Frage ist nur, wer bezahlt und wie gerecht die Last verteilt wird.

Ein weiterer Tisch widmet sich bereits der Zukunft: der Vorbereitung einer großen AktiKo-Konferenz im Frühjahr 2026. Diese soll die gesammelten Ideen bündeln und politisch adressieren. Wer hier mitdenkt, gestaltet die nächste Etappe der Hamburger Klimabewegung mit.

Die Fishbowl-Diskussion am Ende wird spannend: Welche Initiativen haben besonders überzeugt? Kristallisieren sich gemeinsame Forderungen heraus? Und wie können wir den politischen Druck aufrechterhalten? Meike Pudlatz wird diese entscheidenden Fragen moderieren und die Ergebnisse des Nachmittags zusammenführen.

Besonders einladend: Die Veranstaltung ist bewusst breit aufgestellt. Neben zivilgesellschaftlichen Akteurinnen sind auch Wissenschaftlerinnen, Verwaltungsmitarbeitende und Genossenschaftler*innen willkommen. Klimaschutz braucht alle Perspektiven – vom Graswurzel-Aktivismus bis zur institutionellen Expertise.

Die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung macht die kostenfreie Teilnahme möglich. Chickpeace sorgt für Fingerfood, und nach dem offiziellen Teil bleibt Zeit für informellen Austausch bei einem Getränk. Manchmal entstehen die besten Kooperationen ja zwischen Tür und Angel.

Initiativen, die noch nicht auf dem Radar sind, können sich unter mitmachen@aktiko.de melden. Der 14. November könnte der Tag sein, an dem aus einzelnen Projekten eine koordinierte Bewegung wird – und Hamburg seinem Klimaziel 2040 einen entscheidenden Schritt näher kommt.

 


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