Antikriegstag: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Mit dem Hissen der Friedensfahne vor dem Gewerkschaftshaus haben heute Nachmittag der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Vereinigung der Verfolgten des Naziregime (VVN-BdA), das Auschwitz-Komitee und der Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) an die Gräueltaten von Nazi-Deutschland, die verheerenden Auswirkungen und die über 80 Millionen Toten beider Weltkriege erinnert.

Auf einer gemeinsamen Kundgebung sagte Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: Die erste Lektion für uns muss es sein, dass der Mensch aus der Geschichte lernt, dass er sich dieser erinnert und die entscheidenden Lektionen nicht vergisst. In dieser Verantwortung sehen wir uns und wir müssen das Wissen um den Holocaust, die Erstürmung der Gewerkschaftshäuser und sämtlicher Verbrechen der Nationalsozialisten an die gegenwärtige und zukünftige Generation weitergeben.“

Helga Obens vom Auschwitz Komitee zitierte in ihrer Rede die verstorbene Esther Bejarano: „Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten! Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“

Wolfgang Kopitzsch sprach für den Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten: „Der Überfall auf Polen am 1. September 1939 war von Beginn ein Weltanschauungs-, Rassen- und Vernichtungskrieg! Wie beim Einmarsch nach Österreich 1938, der Besetzung des „Sudentenlandes“ 1938 und der „Zerschlagung der Rest-Tschechei“ 1939 war der Überfall detailliert vorbereitet. Sechs Einsatzgruppen der SS (SD), unterstützt von zahlreichen Polizeieinheiten, darunter drei Polizeibataillonen aus Hamburg, dem „Volksdeutschen Selbstschutz“ und Verbänden der Wehrmacht begannen sofort mit Massenmorden in den besetzten Gebieten. Unter den Tätern waren auch zahlreiche Hamburger. Eine umfassende Erinnerung an diese grauenvollen Taten ist eine ständige Verpflichtung auch für unsere Stadt!“

Cornelia Kerth von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA): „80 Jahre nach dem Beginn des deutschen Raub- und Vernichtungskriegs gegen die Sowjetunion ist uns die kriegerische Agenda, die seit Jahren Teil der politischen Debatte geworden ist, Anlass zu ernster Sorge. Wir fordern deshalb von der kommenden Bundesregierung entscheidende Schritte zu einer neuen Abrüstungs- und Entspannungspolitik“

Bereits um 10 Uhr hatten sich Vertreter*innen der DGB-Gewerkschaften auf dem Friedhof Ohlsdorf am Mahnmal für die Opfer von Krieg und Faschismus getroffen, um dort traditionell einen Kranz niederzulegen.

Quelle: DGB HH Medienmitteilung 22/21, 1.9.2021

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