DGB: Arbeitslose Alleinerziehende brauchen mehr Unterstützung

Anlässlich der gestern veröffentlichten Arbeitsmarkt-Zahlen macht Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger auf die Situation von Alleinerziehenden in Hamburg aufmerksam. 40 Prozent von ihnen seien auf Hartz IV angewiesen. Das sei deutlich mehr als in jeder anderen Familienform, so Karger. „Arbeitslose Alleinerziehende brauchen mehr Unterstützung – egal, ob sie ihren Schulabschluss nachholen, eine Ausbildung machen oder sich beruflich weiterbilden wollen.“

Aufgrund ihrer Situation würden viele ihren Berufsabschluss nicht machen. Ohne den sei es aber schwer am Arbeitsmarkt. Rund 1.000 Alleinerziehende in Hartz IV hatten im März 2018 keinen Schulabschluss. Das sind 22 Prozent. Etwa 3.500 haben keinen Berufsabschluss (72 Prozent).

Karger: „Vor allem müssen die finanziellen Rahmenbedingungen während der Weiterbildung verbessert werden. Wir brauchen einen Zuschlag auf Arbeitslosengeld oder Hartz IV, wenn eine Weiterbildung gemacht wird, damit sich der Abschluss der Weiterbildung mehr lohnt als ein kurzfristiger Job im Niedriglohnbereich. Das könnte politisch auch sehr schnell beschlossen werden, wenn der Zuschlag noch ins laufende Gesetzgebungsverfahren zum ‚Qualifizierungschancengesetz‘ aufgenommen wird.“

Die Praxis zeige, dass Teilzeit-Ausbildungen am besten geeignet seien, um berufliche Fortschritte und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bekommen. Arbeitsagenturen und Jobcenter hätten das erkannt, sollten dieses Instrument aber noch stärker fördern und Unternehmen sich stärker dafür öffnen, so Karger.