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Digitalstrategie Hamburgs muss Nachhaltigkeit unterstützen BUND-Kommentar zu Tschentschers Warnung vor Klimaschutz: Nichts zu tun wird um ein Vielfaches teurer! Beste Bildung durch eine starke Zivilgesellschaft – ein Appell Hamburgs Weg zu einer nachhaltigen Zukunft: Eine Strategie für Erfolg?

Die Steuerungsgruppe vom Hamburger Ratschlag hat am 10.12.2024 das City Science Lab an der HafenCity University Hamburg besucht. Die Direktorin Prof. Dr. Gesa Ziemer wies uns auf den laufenden UN-Habitat Prozess für „People-Centered Smart Cities“ hin, der für uns als Hamburger Zivilgesellschaft interessant ist.

UN-Habitat entwickelt gegenwärtig Richtlinien für menschenzentrierte Smart Cities. Siesollen einen globalen, nicht-bindenden Orientierungsrahmen setzen, der die Entwicklung nationaler und lokaler Smart-City-Regelungen, -Pläne und -Strategien anleitet. Dadurch wird sichergestellt, dass digitale urbane Infrastrukturen und Daten dazu beitragen, Städte und menschliche Siedlungen nachhaltig, inklusiv und wohlhabend zu machen und die Menschenrechte zu respektieren.

In Zeiten rasanter Urbanisierung und technologischer Innovation gewinnen menschenzentrierte Smart Cities zunehmend an Bedeutung. Die von UN-Habitat entwickelten „Guidelines on People-Centred Smart Cities“ bieten eine strategische Vision für den Einsatz von Technologien zur Förderung sozialer Gerechtigkeit, inklusiver Infrastrukturen und nachhaltiger städtischer Entwicklung. Dieser Artikel beleuchtet die zentralen Prinzipien und Vorteile der Leitlinien.


Soziale Inklusion durch technologiegetriebene Ansätze

Technologie soll allen Bevölkerungsgruppen dienen – insbesondere marginalisierten. Durch digitale Plattformen und Open-Data-Initiativen können Bürger aktiv an der Stadtplanung teilnehmen.

Beispiel: In Rio de Janeiro ermöglicht eine App Bewohnern von Favelas, Probleme wie Müllablagerungen oder defekte Straßenlaternen direkt zu melden. Dies stärkt die Partizipation und verbessert die Lebensqualität.


Resilienz stärken

Smarte Technologien bieten Möglichkeiten, städtische Resilienz gegenüber Klimawandel und Naturkatastrophen zu erhöhen. Echtzeit-Daten können schnelle Reaktionen auf Krisen erleichtern.

Nutzen:

  • Aufbau von Frühwarnsystemen
  • Effiziente Evakuierungen
  • Längere Lebensdauer von Infrastrukturen durch vorausschauende Wartung

Digitale Rechte sichern

Die Leitlinien legen großen Wert auf Datenschutz und Transparenz im Umgang mit personenbezogenen Daten. So sollen Vertrauen und Akzeptanz für smarte Technologien gefördert werden.

Vorteile:

  • Schutz der Privatsphäre
  • Fairer Zugang zu Big-Data-Nutzen
  • Vermeidung von Überwachungsvorwürfen

Innovationsförderung für nachhaltige Stadtentwicklung

Durch die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren entstehen innovative Lösungen für urbane Herausforderungen.

Erfolgsgeschichte: Singapurs „Smart Nation“-Programm reduziert Verkehrsstaus und CO2-Emissionen durch Echtzeit-Analysen.


Globale Relevanz

Die Leitlinien sind weltweit anwendbar und lassen sich flexibel an lokale Gegebenheiten anpassen.

Ziele:

  • Transfer von Best Practices
  • Kapazitätsaufbau in Entwicklungsregionen
  • Stärkung der interkulturellen Zusammenarbeit

Anwendung in Hamburg

Hamburg, eine fortschrittliche deutsche Metropole, könnte von den Leitlinien profitieren:

  1. Mobilität: Einsatz von Echtzeit-Analysen zur Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs
  2. Digitale Inklusion: Nutzung von Open-Data-Plattformen für mehr Bürgerbeteiligung
  3. Resilienz: Frühwarnsysteme zum Schutz vor Sturmfluten
  4. Kulturelle Innovation: Verknüpfung kreativer und technologischer Ansätze

Fazit

Die „Guidelines on People-Centred Smart Cities“ bieten einen ganzheitlichen Ansatz für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in städtischen Räumen. Ihre erfolgreiche Umsetzung erfordert politische Führung, bürgerschaftliches Engagement und eine klare Vision.


Quellen:

Wissen & Vernetzen

Wissensspeicher: Maßnahmendatenbank (frei zugänglich)

Wissen- und Vernetzungsplattform (mit Registrierung, aktuell nur für Modellprojekte)

Smart City Blog

Netzwerk-Dashboard: Vernetzen und Wissen teilen

Veranstaltungen: Start Smart, Regionalkonferenzen etc.

Projektbüro: Beratung und Unterstützung

Forschung: Studien und Ergebnisse

InformierenNewsletter / Publikationen 

ZUSAMMENFASSUNG des aktuellen Entwurfs:

Die internationalen Leitlinien für menschenzentrierte Smart Cities verfolgen das Ziel, digitale Transformationen so zu gestalten, dass sie die Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund stellen und gleichzeitig soziale, ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen adressieren. In Hamburg könnte die Zivilgesellschaft von einem Rahmen profitieren, der Bürgerbeteiligung, digitale Inklusion und den Schutz der Menschenrechte betont, während gleichzeitig soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit gefördert werden.


WICHTIGE PUNKTE AUS SICHT DER ZIVILGESELLSCHAFT IN HAMBURG:

  1. Inklusion und Menschenrechte:
    • Sicherstellung von Gleichberechtigung und Zugang zu digitalen Dienstleistungen für alle, insbesondere für benachteiligte Gruppen.
    • Schutz der Privatsphäre und Vermeidung von Diskriminierung durch transparente Richtlinien.
  2. Bürgerbeteiligung:
    • Schaffung von Plattformen und Instrumenten, die es Bürgern ermöglichen, aktiv an der Gestaltung und Überwachung von Smart-City-Projekten teilzunehmen.
    • Förderung von Vertrauensaufbau und Kooperation zwischen Stadtverwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
  3. Digitale Kompetenzen:
    • Förderung digitaler Kompetenzen für alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere für ältere Menschen, Migranten und einkommensschwache Haushalte.
    • Angebote von Schulungen zu sicheren und kritischen Umgangsweisen mit digitalen Technologien.
  4. Nachhaltigkeit:
    • Einführung digitaler Lösungen, die Umweltressourcen schonen, Emissionen reduzieren und auf erneuerbare Energien setzen.
    • Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung und Umsetzung digitaler Projekte.
  5. Transparenz und Rechenschaftspflicht:
    • Offene Kommunikation zu Fortschritten bei digitalen Projekten und deren Auswirkungen.
    • Einbindung von Mechanismen zur Überwachung und Bewertung der Ergebnisse durch unabhängige Akteure.

DENKANSTÖSSE FÜR DIE ZIVILGESELLSCHAFT IN HAMBURG:

  1. Welche spezifischen Bedürfnisse oder Herausforderungen sollten in der Entwicklung von Smart-City-Initiativen in Hamburg priorisiert werden?
  2. Wie kann die Zivilgesellschaft in Hamburg stärker in die Entscheidungsfindung und Evaluierung eingebunden werden?
  3. Welche Maßnahmen können die Stadt ergreifen, um digitale Ungleichheiten zu verringern?
  4. Welche Kooperationen zwischen der Stadt, der Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Akteuren sind für eine nachhaltige Entwicklung notwendig?
  5. Wie lassen sich Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung der Leitlinien transparent machen?

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