Forderungen des Hamburger Ratschlags zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Forderungen HamburgNeue Dokumentation: Forderungen des Hamburger Ratschlags 2016-2019 [pdf, 1611 KB]

Auch neu: Forderungen 7. Hamburger Ratschlag, 15.11.2019 [pdf, 975 KB] mit Schwerpunkt Nachhaltige Stadtentwicklung

Als Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen fordert der Hamburger Ratschlag die Änderung der Hamburger Verfassung und die verstärkte Förderung der Nachhaltigkeitsbildung. Nach inzwischen sieben Veranstaltungen dokumentieren wir hier die aktuellen Forderungen, mit denen wir die globale Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung konkret in unsere Stadt bringen. Wir bleiben engagiert und führen 2020 zwei weitere Werkstattgespräche zu Nachhaltigkeit in Hamburg fort. Nur eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Politik ist eine zukunftsfeste Politik.

Nachhaltigkeit heißt Zukunft

Vorwort von Prof. Dr. h.c. Christa Randzio- Plath

Die Vereinten Nationen und die Regierungen der Welt haben 2015 die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschlossen: „Wir sehen eine Welt vor uns, die frei von Armut, Hunger, Krankheit und Not ist und in der alles Leben der Welt gedeihen kann. Eine Welt, die frei von Furcht und Gewalt ist. Eine Welt, in der die menschlichen Lebensräume sicher, widerstandsfähig und nachhaltig sind. Niemand darf zurückgelassen werden.“ Mit diesen ehrgeizigen Zielen sind Regierungen auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene gefordert, aber auch die Zivilgesellschaft. Die UN-Agenda verspricht Partizipation aller auf gleicher Augenhöhe.

Einige zivilgesellschaftliche Organisationen in Hamburg wollten Beteiligung und organisierten Beteiligung unter dem Motto „Die Zukunft, die wir wollen – Das Hamburg, das wir brauchen“. Uns war klar, dass die
Transformation der Welt Mut und politische Bereitschaft braucht, um Veränderungen zu bewirken. Wir informierten auf Hamburger Ratschlägen von 2016 bis 2019 in sieben Werkstattgesprächen über die 17 Ziele der UN-Nachhaltigkeitsagenda und konzentrierten uns auf die Schwerpunkte, wie sie in der Bürgerschaftsdrucksache 21/9700 zum Ausdruck kommt. Obwohl alle 17 Ziele miteinander verbunden sind, entschied sich der Hamburger Senat Nachhaltigkeitspolitiken in folgenden Clustern zu fördern: Umwelt und Stadt, nachhaltige Wirtschafts und Finanzpolitik, Teilhabe und Sozialer Zusammenhalt, Bildung und Wissenschaft. Zusätzlich bekennt sich die Drucksache zur Umsetzung  von übergreifenden Themen und Strategien der Stadt, wie Hamburgs globale Verantwortung, Gleichstellung, Korruptionsbekämpfung, Kunst und Kultur sowie „Digitale Stadt“.

Unser loses Bündnis von jetzt 21 Nichtregierungsorganisationen war anfangs klein, aber mutig und entschlossen. Wir müssen anfangen – Werkstatt 3, das Eine-Welt-Netzwerk, Zukunftsrat und Marie-Schlei-Verein waren die treibenden Kräfte. Gerade aus entwicklungspolitischer Perspektive war uns die Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen als neuer universaler Weltordnungsrahmen von großer Bedeutung. Alle – auch Hamburg – tragen globale Verantwortung beim Klima, bei der Überwindung von Ungleichheit, bei Menschenrechten und Menschenwürde.

Wir danken für das Mitmachen und die viele engagierte Arbeit. Wir haben Forderungen in sieben Werkstattgesprächen erarbeitet und diese Bürgerschaftsabgeordneten, aber vor allem an die Mitglieder des Senats gestellt, die für das jeweilige Themencluster verantwortlich sind. Es haben Gespräche mit Senatsmitgliedern stattgefunden. Einige Erfolge gibt es, wie z. B. Anfänge für eine nachhaltige Finanz- und Sozialpolitik sowie Klima- und Umweltpolitik. Viele unserer Forderungen sind an die behördenübergreifende Arbeitsgruppe weitergeleitet worden, die bereits für 2018 einen Zwischenbericht für die Hamburgische Bürgerschaft vorbereiten sollte. Bis heute liegen weder ein End- noch ein Zwischenbericht zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda für Hamburg vor. Das bedauern wir. Schließlich gibt es in Hamburg Umsetzungsfortschritte in der Nachhaltigkeit, nicht nur Fehlstellen.

Wir bleiben engagiert und führen 2020 zwei weitere Werkstattgespräche zu Nachhaltigkeit in Hamburg fort. Nur eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Politik ist eine zukunftsfeste Politik.