Gender Pension Gap schließen

Am heutigen internationalen Tag der älteren Menschen hat Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger auf die massiven Rentenunterschiede zwischen Frauen und Männern in Hamburg hingewiesen.

So betrug die durchschnittliche Bestandsrente bei Frauen bis zum Jahr 2018 782 Euro, während Männer 1.193 Euro bekamen. Neurentnerinnen erhalten seit 2018 792 Euro, Männer nur noch 1.008 Euro (Quelle: Deutsche Rentenversicherung Nord – Sonderauswertung) .

„Immer mehr Ältere sind von Armut betroffen, dabei trifft es die Frauen besonders stark. Dafür wird auf dem Arbeitsmarkt der Grundstein gelegt. Wer prekär beschäftigt ist, hat auch im Alter zu knapsen. Wir müssen die Erwerbssituation von Frauen deutlich verbessern, um etwas zu verändern“, so Katja Karger, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hamburg.

Laut aktuellem Gleichstellungsmonitor hat sich die Erwerbsquote von Frauen zwar erhöht, aber sie seien „immer noch häufiger als Männer geringfügig, befristet oder in Teilzeit beschäftigt.“ Ein Beispiel: 40 Prozent der Frauen arbeiten Teilzeit, aber nur 11 Prozent der Männer.

Auch beim Bruttostundenverdienst liegen Frauen mit 24,33 Euro deutlich hinter den Männern mit 29,99 Euro. Das spiegelt sich auch in der Rentenhöhe wider:

Tabelle: Altersrenten in Hamburg 2018 nach Zahlklassen in Prozent

Zahlklasse Frauen Männer
bis 300 Euro 14,1 9,1
301 – 600 Euro 23,2 10,5
601 – 900 Euro 25,9 11,6
901 – 1.200 Euro 19,8 14,6
1.201 – 1.500 Euro 10,8 19,3
1.501 – 1.800 Euro 4,5 19,4
über 1.800 Euro 1,7 15,5

(Quelle: Deutsche Rentenversicherung Nord – Sonderauswertung)

Der DGB fordert deswegen gesellschaftliche Anstrengungen und Anreize, damit die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit beendet wird. Minijobs müssen abgeschafft, typische Frauenberufe aufgewertet und die Tarifbindung gestärkt werden. Denn Tarifpolitik ist immer auch Gleichstellungspolitik.

DGB HH 1.10.2020 Medienmitteilung 40/200