Hamburg trinkt Mehrweg to go #kehr_wieder

RECUP-Pfandbecher jetzt an 250 Standorten – Mitbring-Rabatt in 260 Filialen

Fünf Minuten in Gebrauch, dann ab in den Müll. Pappbecher haben eine kurze Lebenszeit, sind umweltschädlich und out. An immer mehr Orten in Hamburg wird der Kaffee aus Mehrweg-Bechern geschlürft. Die HOCHBAHN spart durch Pfandbecher gut 560.000 Wegwerfbecher pro Jahr ein. Dat Backhus ist jetzt mit 118 Filialen beim Pfandsystem von RECUP dabei. Auch Behördenkantinen machen mit. Die von der Umweltbehörde angeschobene Kehr.wieder-Rabattaktion läuft erfolgreich weiter: An über 260 Standorten gibt es Rabatt auf Kaffee im mitgebrachten Mehrwegbecher.

Seit April 2018 arbeitet das Münchener Start-Up RECUP mit Unterstützung der Umweltbehörde erfolgreich an der Umsetzung des Pfandsystems in Hamburg. Rund 250 Bäckereien, Filialen und Cafés im ganzen Stadtgebiet sind inzwischen dabei. Seit dieser Woche geht nun auch in den 118 Fach-geschäften von Dat Backhus der Recup Pfandbecher über den Tresen. Ganz frisch dabei ist auch die Supermarktkette Rewe mit den Vorkassen-Bäckereien „Allwörden“ und „Nur Hier“ in 29 Märkten. Auch viele kleinere Cafés und Einzelfilialen beteiligen sich am System.

Viele städtische Stellen gehen mit gutem Beispiel voran: Die Kantine der Gesundheitsbehörde in Rothenburgsort hat gerade den Recup eingeführt. Die Mensa der Akademie der Polizei folgt in Kürze. Einsparpotenzial an beiden Orten: rund 100.000 Einwegbecher pro Jahr. Und auch alle Busfahrerinnen und Busfahrer und die übrigen HOCHBAHN-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trinken seit Mitte Oktober „to go“ auch aus dem Pfandbecher. Das zahlt sich für die Umwelt aus: Rund 560.000 Pappbecher weniger landen so pro Jahr im Müll. Auch zwischen Riesenrad und Geisterbahn wird an die Umwelt gedacht: Der Hamburger Dom ist jetzt Partner des Pfandsystems, dort wird an 35 Stellen Kaffee ausgeschenkt.

Neben dem Pfand- und Rücknahmesystem gibt es noch einen weiteren Weg zur Müllvermeidung: einfach den eigenen Becher füllen lassen. Seit gut einem Jahr bilden die Umweltbehörde und zahlreiche Hamburger Cafés und Bäckereien mit der Kehr.Wieder-Aktion eine Allianz gegen Wegwerfbecher. An mehr als 260 Standorten bekommen Kunden einen Rabatt zwischen 10 und 30 Cent auf Kaffee im mitgebrachten Mehrwegbecher. Grob gerechnet konnten durch diese Aktion bereits rund 120.000 Einwegbecher vermieden werden. Um die Kehrwieder-Rabatt-Allianz und das Recup-Pfandsystem zu verbinden, gibt es jetzt auch Hamburg-Deckel mit dem Kehrwieder-Logo. Zunächst gehen 2.000 Stück davon in den Umlauf.

Im Bistro der Umweltbehörde gibt es seit 2016 nur noch Mitnehm-Kaffee aus den hauseigenen Porzellan-Mehrwegbecher. Zahlreiche Kantinen in Firmen und öffentlichen Unternehmen sind inzwischen diesem Beispiel gefolgt.

Umweltsenator Jens Kerstan: „Wir als Stadt gehen mit gutem Beispiel voran. Deswegen haben wir zusammen mit Hamburger Cafés die Kehr.Wieder-Aktion ins Leben gerufen und unterstützen Recup bei der Einführung des Pfandsystems in Hamburg. Aber wir wissen auch, dass so ein Pfandsystem nur funktionieren kann, wenn sehr viele Hamburgerinnen und Hamburger mitziehen und sich im All-tag die kleine Extra-Mühe machen, statt des Pappbechers einen Pfandbecher zu nehmen. Deswegen geht mein Appell an alle Kaffeetrinkerinnen und Kaffeetrinker: Konkreter Umweltschutz im Alltag beginnt schon am Morgen beim Coffee to Go auf dem Arbeitsweg. Jeder kleine Schritt zählt und hilft beim Klimaschutz und gegen die Abholzung von Wäldern.“

Claudia Güsken, HOCHBAHN-Vorständin für Personal und Betrieb: „Mit der Einführung des Recup-Systems tragen wir als HOCHBAHN zur Vermeidung von jährlich bis zu 560.000 Wegwerfbechern bei. Für uns ein wichtiger Schritt, denn um Hamburg als lebenswerte Stadt zu erhalten, investieren wir nicht nur in eine nachhaltige Mobilität für unsere Kunden. Auch darüber hinaus nehmen wir als Unternehmen unsere Verantwortung im Bereich des Ressourcen- und Umweltschutzes wahr. Das An-gebot der wiederverwendbaren Becher an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist beispielhaft dafür.“

Fabian Eckert, Geschäftsführer von RECUP: „Wir freuen uns, dass das Pfandsystem in Hamburg so breite Unterstützung erfährt. Seit der Einführung vor einem halben Jahr ist bereits viel passiert und das Netzwerk an RECUP-Partnern wird immer dichter. Das Ziel ist es, noch mehr Kaffeeanbieter und Kaffeetrinker vom Mehrweg zu überzeugen und wir freuen uns auf eine einwegfreie Hansestadt.“

Petra Günther, Leitung Marketing und Kommunikation Dat Backhus: „Als Hamburger Traditionsunternehmen liegt es uns am Herzen, verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umzugehen und Müll in unserer schönen Stadt zu vermeiden. Nachhaltigkeit ist da ein großes Thema, und wo es uns möglich ist, arbeiten wir an nachhaltigem Verpackungsmaterial. So können Sie Ihren eigenen Becher bei uns befüllen lassen oder unseren To-Go-Becher verwenden, der zu 100% recycelbar ist. Als RECUP-Partner gehen wir einen weiteren Schritt, Müll generell zu vermeiden.”

Und so funktioniert RECUP

Das Prinzip ist einfach: Kaffeegenießer kaufen ihren To-go-Kaffee im Pfandbecher, hinterlegen 1 Euro Pfand für den Becher und erhalten gegenüber dem Kaffee im Einwegbecher zusätzlich einen Preisvorteil. Leere Becher können hamburg- und deutschlandweit bei allen Recup-Partnern wieder abgegeben werden. Die Becher werden vor Ort gereinigt und anschließend direkt wieder im System eingesetzt. Für den Überblick steht die Recup-App zum Download bereit – mit dem kürzesten Weg zum nächsten Recup-Partner und Koffein-Nachschub. Kaffeeanbieter zahlen als Gebühr für die Systemnutzung 1 Euro pro Tag und Standort an Recup und erhalten ihre Becher zum Pfandpreis von ebenfalls 1 Euro.

Über RECUP

Das Münchener Startup hat seit seiner Gründung 2016 sein Pfandsystem in 11 deutschen Städten offiziell etabliert und ist insgesamt in Cafés in 30 Städten mit rund 850 Anbietern vertreten – vom Bodensee bis nach Sylt. Mit München und Berlin ist Hamburg die dritte deutsche Großstadt, die mit-macht. Es sind derzeit rund 250.000 Becher im Umlauf. 2017 wurde RECUP von der Deutschen Umwelthilfe für sein System als Best Practice Beispiel ausgezeichnet. Die Becher sind recycelbar und können bis zu 500mal wiederbefüllt werden.

Weitere Infos: www.hamburg.de/kehrwieder und https://recup.de/