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Digitalstrategie Hamburgs muss Nachhaltigkeit unterstützen BUND-Kommentar zu Tschentschers Warnung vor Klimaschutz: Nichts zu tun wird um ein Vielfaches teurer! Beste Bildung durch eine starke Zivilgesellschaft – ein Appell Hamburgs Weg zu einer nachhaltigen Zukunft: Eine Strategie für Erfolg?

Karsten Weitzenegger und Helena Peltonen-Gassmann melden sich hier aus der Mitte einer vielfältigen aktiven Zivilgesellschaft dazu zu Wort. Sie bringen sowohl persönliche Erkenntnisse als auch ihre Erfahrung und ihr Engagement in zivilgesellschaftlichen Organisationen ein. Ziel des Dokumentes ist die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses: Es soll die Hamburger Stadtgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in ihren Nachhaltigkeitsanstrengungen vereinen.
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Gelingensbedingungen der Hamburger Nachhaltigkeitsstrategie

Hamburg steht 2025 vor einer richtungsweisenden Entscheidung: eine wirksame Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, die die 17 globalen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) sowie die besonderen Bedingungen der Stadt integriert. Karsten Weitzenegger und Helena Peltonen-Gassmann legen in ihrem Dokument dar, wie dies gelingen kann und welche Bedingungen entscheidend sind.

Hamburgs Ausgangslage: Stark, aber ausbaufähig

Die Hansestadt hat bereits einen soliden Grundstein gelegt: Seit 1986 verpflichtet die Verfassung zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Ein Umsetzungsplan zur Agenda 2030 wurde 2017 verabschiedet, und innovative Instrumente wie der Voluntary Local Review (VLR) und interaktive Haushaltskonsultationen ermöglichen Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Doch Weitzenegger und Peltonen-Gassmann mahnen, dass das Ambitionsniveau gesteigert werden muss, um die drängenden Herausforderungen zu bewältigen.

Kernbereiche der Strategie

Die Autor:innen heben sechs Schlüsselbereiche hervor:

  1. Kommunikation, Bildung, Kunst und Kultur
    Zivilisierte Kommunikation, lebenslanges Lernen und der Zugang zu Kunst und Kultur sind essenziell. Bildung muss flexibel und inklusiv sein, Kunst als Träger demokratischer Werte zugänglich bleiben.
  2. Klimaschutz und Biodiversität
    Die ambitionierten Klimaziele – CO₂-Reduktion um 70 % bis 2030, Klimaneutralität bis 2040 – bedürfen verstärkter Maßnahmen: Ausbau erneuerbarer Energien, Förderung der Biodiversität und eine drastische Reduzierung des Individualverkehrs.
  3. Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit
    Hamburg muss soziale Ungleichheiten abbauen und gezielt in Kinder und Jugendliche investieren. Gleichzeitig erfordert Transparenz in der Regierungsführung systematische Beteiligung und Rückmeldungen an Bürger:innen.
  4. Digitalisierung und Innovation
    Digitalisierung kann Verwaltung und Wirtschaft effizienter machen, birgt jedoch Herausforderungen wie steigenden Energieverbrauch. Der Einsatz von Technologien wie KI muss gut abgewogen und nachhaltig sein.
  5. Finanzierung der Transformation
    Öffentliche und private Partnerschaften sind zentral, ebenso wie innovative Ansätze wie Green Bonds. Die Gründung einer „Hamburger Zukunftsstiftung“ könnte langfristige Innovationsförderung gewährleisten.
  6. Sicherheit und globale Verantwortung
    Hamburgs internationale Rolle als Hafen- und Handelsstadt bringt Verantwortung mit sich. Gleichzeitig müssen Vorsorge und Schutz vor hybriden Bedrohungen verstärkt werden.

Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Strategie

Der Erfolg der Hamburger Nachhaltigkeitsstrategie hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Kooperation: Behördliche Silos müssen abgebaut, Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft besser eingebunden werden.
  • Transparenz: Offenheit schafft Vertrauen. Bürger:innen müssen die Möglichkeit haben, Fortschritte und Herausforderungen nachzuvollziehen.
  • Flexibilität: Angesichts globaler Unsicherheiten und rasanter technologischer Entwicklungen ist Anpassungsfähigkeit gefragt.
  • Engagement der Zivilgesellschaft: Organisationen, Vereine und Stiftungen müssen stärker eingebunden und gefördert werden.

Vision: Hamburg als Vorreiter

Mit der richtigen Strategie könnte Hamburg zu einem Vorbild für nachhaltige Entwicklung werden. Initiativen wie die „Hamburg Sustainability Week“ bieten Plattformen für Zusammenarbeit und Innovation. Doch dies erfordert Mut, Kreativität und eine gemeinsame Vision.

Hamburg hat die Chance, nicht nur die eigenen Lebensgrundlagen zu schützen, sondern auch international Maßstäbe zu setzen – eine Herausforderung, die alle Sektoren und Akteure eint. „Hamburg, City of Climate Solutions“ – dieses Ziel ist greifbar, wenn alle an einem Strang ziehen.


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