Am 3. Juni 2025 versammelten sich Expertinnen und Experten auf der Hamburg Sustainability Conference zu einer entscheidenden Diskussion unter dem Titel Responsible AI for the Planet. Die Fragestellung war klar: Wie können wir angesichts des wachsenden ökologischen Fußabdrucks und des steigenden Bedarfs an KI-Diensten starke Partnerschaften aufbauen, um KI an Klima- und Naturziele anzupassen und eine nachhaltige Zukunft für den Planeten und seine Menschen zu sichern? Doch über die technischen und strategischen Aspekte hinaus wurde in den Worten der Panelistinnen und Panelisten deutlich, dass diese „digitale Wende“ – oft als „Twin Transformation“ bezeichnet, die die digitale mit der nachhaltigen Transformation verbindet – tiefgreifende Fragen der Gerechtigkeit, des Zugangs und der Macht berührt.
Das Podium versammelte wichtige Stimmen, darunter Achim Steiner, Administrator des UNDP, Túlio Andrade, Chefstratege der COP30-Präsidentschaft Brasiliens, Luis Neves, CEO von GeSI, und Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin im deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Diese Zusammensetzung bot die Gelegenheit, unterschiedliche Perspektiven einzubringen – von internationalen Organisationen über Regierungen bis hin zum privaten Sektor. Besonders wertvoll sind jedoch die Stimmen und Implikationen, die über die traditionellen Machtzentren hinausgehen und die Realitäten des Globalen Südens und marginalisierter Gemeinschaften ansprechen.
Es wurde schnell anerkannt, dass KI ein außerordentliches Potenzial birgt, um bei der Bewältigung der Klimakrise zu helfen. Die Technologie kann Skalierung und Geschwindigkeit bei der Implementierung klimabezogener Lösungen bieten, sowohl im Bereich der kohlenstoffarmen Technologien als auch bei der Klimaresilienz. Sie kann Stromnetze optimieren, die Effizienz in Sektoren wie der Wasserwirtschaft steigern und bei der Anpassung an den Klimawandel in Bereichen wie Landwirtschaft, Mobilität und Energiezugang unterstützen. Dieses Potenzial ist immens und weckt Hoffnung.
Gleichzeitig darf der wachsende ökologische Fußabdruck der KI nicht ignoriert werden. Datenzentren und die dahinterliegende Infrastruktur sind sehr energieintensiv, und dieser Energiebedarf wächst exponentiell. Aus einer umweltpolitischen Perspektive ist dies ein kritisches Problem. Die Bundesministerin Bärbel Kofler betonte, dass die für diese Technologie benötigte Energie fossilfrei und klimasensibel produziert werden muss. Es ist entscheidend, dass der Technologiesektor ein Verbündeter bei der Energiewende ist und nicht das Haupthindernis für die Erreichung der Emissionsziele.
Aus einer feministischen Perspektive ist es jedoch nicht nur der ökologische Fußabdruck der KI, der Sorge bereitet, sondern auch, wer von dieser Technologie profitiert und wer Zugang dazu hat. Die Diskussion beleuchtete die Realität einer digitalen Kluft – zwischen ländlichen Gebieten und Städten, zwischen Nord und Süd, zwischen ärmeren und reicheren Menschen und, ganz explizit genannt, zwischen Männern und Frauen. Das Bundesentwicklungsministerium arbeitet daran, diese Kluft zu schließen und sicherzustellen, dass die neue Technologie jedem zugänglich gemacht wird. Denn eine Technologie, die nur einem Teil der Welt oder der Gesellschaft dient, kann keine wirklich nachhaltige oder gerechte Transformation ermöglichen.
Ein weiterer kritischer Punkt ist, wie KI trainiert wird und welche Daten ihr zugrunde liegen. Wenn die Datensätze überwiegend von amerikanischen oder chinesischen Sprachen oder Ideen geprägt sind, werden die Ergebnisse und die daraus resultierende „Intelligenz“ nicht die Vielfalt der globalen Erfahrungen widerspiegeln. Dies kann zu vorgefassten Meinungen und Ungleichheiten führen. Wie Bärbel Kofler warnte, könnte ein Datensatz, der historische Ungleichheiten (wie den Mangel an Frauen in Führungspositionen) einfach widerspiegelt, rechte Positionen zur Geschlechtergleichheit befeuern. Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass Daten aus dem Globalen Süden, lokales Wissen und die Erfahrungen von marginalisierten Gruppen und Frauen in die Trainingsdatensätze einfließen. Initiativen zur Unterstützung des KI-Trainings auf dem afrikanischen Kontinent (Uganda, Kenia, Ruanda) sind ein wichtiger Schritt, um Sprach- und Kulturbarrieren zu überwinden.
Besonders hervorzuheben ist die Erkenntnis von Túlio Andrade, dass die vielversprechendsten Lösungen oft aus Gemeinschaften stammen, die bisher von Klimadebatten ausgeschlossen waren. Er hob Lösungen hervor, die aus der Führung indigener Völker, insbesondere der Jugend, kommen und jahrtausendealte Weisheit mit neuen Technologien verbinden. Auch ärmere Gemeinschaften in Brasilien entwickeln kreative, technologiegestützte Lösungen auf lokaler Ebene. Dies unterstreicht, dass das Wissen und die Innovationen nicht nur in den traditionellen Technologiezentren zu finden sind, sondern auch dort, wo die Menschen am direktesten von Umweltveränderungen betroffen sind und über einzigartige Überlebensstrategien und Naturverständnisse verfügen. Wir brauchen, was sie wissen, und wir wissen vielleicht nicht einmal, dass wir es brauchen.
Die Diskussion betonte die Notwendigkeit einer starken Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor, um die Herausforderungen der digitalen und nachhaltigen Transformation zu bewältigen. Die Regierungen müssen den Privatsektor durch Regulierung in Richtung Nachhaltigkeit lenken. Die Entwicklung der KI sollte vom Bedarf der Gesellschaft bestimmt werden und nicht nur von den Interessen der Anbieter. Der private Sektor verfügt über finanzielle Kapazitäten und den Willen, mitzuarbeiten und Lösungen zu skalieren, aber dies muss in einem Rahmen geschehen, der Inklusivität und globale Gerechtigkeit gewährleistet.
Internationale Zusammenarbeit und Multilateralismus sind unerlässlich. Túlio Andrade betonte die Notwendigkeit, die fragmentierten Bereiche der Klimakonvention – Minderung, Anpassung, Finanzen, Technologie und Kapazität – zu integrieren. Neue Dimensionen der internationalen Zusammenarbeit, die durch die Technologie entstehen, sind die digitale öffentliche Infrastruktur und die gemeinsame Nutzung von Daten. Daten können manchmal wichtiger sein als Finanzmittel, um Gesellschaften vor Extremwetterereignissen zu schützen oder Effizienzgewinne zu erzielen. Da Daten nicht-rivalisierend sind, kann Wissen in einer Gemeinschaft gewonnen und anderswo genutzt werden, was eine enorme Chance für den Globalen Süden darstellt.
Die Herausforderung der „Twin Transformation“ ist untrennbar mit tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen verbunden. Wie die Diskussion aufzeigte, stehen viele Gesellschaften vor Demokratiekrisen und der Schwierigkeit, weite Teile der Bevölkerung zu erreichen. Eine digitale Transformation, die nicht inklusiv ist und nicht alle Teile der Gesellschaft einbezieht, könnte diese Spaltungen verschärfen. Die Art und Weise, wie wir KI gestalten und kommunizieren – basierend auf gerechten Datensätzen und unter Einbeziehung vielfältiger Meinungen und Erfahrungen – ist entscheidend, um einen respektvollen, demokratischen Dialog zu ermöglichen und autoritären Tendenzen entgegenzuwirken.
Die bevorstehende COP30 in Brasilien wird ein wichtiger Wendepunkt sein. Brasilien strebt an, Multilateralismus zu stärken, den Klimaprozess mit dem realen Leben der Menschen zu verbinden und die Umsetzung des Pariser Abkommens zu beschleunigen. Ein zentrales Ziel ist es, KI als Mechanismus zum Klimaschutz zu nutzen. Doch wie Túlio Andrade betonte, geht es bei der COP30 darum, die Klimadringlichkeit anzuerkennen, jahrtausendealte Weisheit und Kooperation zurückzugewinnen und schneller voranzugehen, aber gemeinsam.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Debatte in Hamburg die enorme Chance, aber auch die kritischen Herausforderungen der digitalen Wende für den Planeten aufzeigte. Aus einer afro-feministischen Umweltschutzperspektive ist klar: Eine verantwortungsvolle KI für den Planeten muss inklusiv sein, die digitale Kluft überwinden, traditionelles Wissen würdigen, Datensätze diversifizieren, um Bias zu vermeiden, und von gerechten Machtverhältnissen zwischen Tech-Giganten, Regierungen und vor allem den Gemeinschaften vor Ort geleitet werden. Die Technologie allein wird uns nicht retten. Es braucht eine bewusste, kooperative und gerechte Gestaltung, die sicherstellt, dass die Vorteile der KI und der digitalen Transformation allen dienen, die Natur schützt und nicht ausbeutet und neue Formen der Abhängigkeit oder Diskriminierung verhindert. Die Stimmen aus dem Globalen Süden und die Betonung von Inklusivität und traditionellem Wissen bieten einen unerlässlichen Kompass für diesen Weg.
Geschrieben von Gemini über navigator.2030hamburg.de.
Prompt: „Take an afro-feminist environmentalist perspective and Write a 12 Paragraph blogpost from the Audio file. It is a recording from Hamburg Sustainability Conference, June 3, 2025, Responsible AI for the Planet”
Entdecke mehr von Hamburg für die Nachhaltigen Entwicklungsziele
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.