Tschüss Kohle

Letzter Sommer für Kohleheizkraftwerk Wedel! #TschuessKohle

Vier Tage nach dem vereinbarten bundesweiten Kohleausstieg will die Wärme Hamburg (WH) am 7.7. den ersten Kohleblock im Kohleheizkraftwerk  (KoHKW) Wedel wieder anfahren. Am 13.7. soll der zweite Block folgen. Das Wiederanfahren mitten im Hochsommer paßt weder zum Kohleausstieg und Klimaschutzzielen des Senats noch zu der Funktion des KoHKW als  Wärmelieferant für Fernwärme.

Einziger Zweck des Wiederanfahrens ist  die Gewinnabschöpfung durch die Stromproduktion im ältesten  Großkraftwerk Deutschlands. Dabei ist die Stromproduktion im Sommer ohne die Wärmeauskopplung mit besonders hohen CO2 Emissionen von ca. 990 g CO2/kWhel verbunden. Außerdem verdrängt der Kohlestrom aus Wedel  besonders im Sommer klimafreundlichen Wind- und Solarstrom im Norden, deren Abriegelung wiederum über die EEG-Umlage von allen getragen werden müssen.

Die Kampagne #TschuessKohle Hamburg fordert daher die Behörde für Umwelt, Energie, Klima und Agrar (BUKEA) auf, endlich mit dem Betreiber Wärme Hamburg (WH) in Verhandlungen über eine längere Abschaltung des KoHKW in den Sommermonaten zu treten und die Zivilgesellschaft in den Prozeß einzubeziehen. Seit der Diskussion Anfang 2020 über das Gutachten des Ökoinstituts zum Sommerbetrieb des Heizkraftwerk Wedel ist in der Sache leider kein Fortschritt erkennbar.

Die diesjährige einmonatige Sommerrevision hätte die WH als Betreiber nutzen können, um die technischen Voraussetzungen für eine längere Sommerpause zu prüfen. Dies ist nicht geschehen. Dabei wurden im Gutachten des Ökoinstituts bereits als Vorbild die Stadtwerke München genannt. Dort erklärten sich die Stadtwerke nach eingehender Prüfung trotz der dort ebenfalls bestehenden Problematik mit Korrosion bei einem Sommerstillstand dazu bereit, das dortige Kohleheizkraftwerk im Sommer jeweils bis zu 12 Wochen stillzulegen.

Mirco Beisheim, Referent von #TschuessKohle, fordert: „Der Sommer 2020 muß der letzte Sommer sein, in dem das Kohleheizkraftwerk Wedel für die Stromproduktion in den Sommermonaten auf Kosten des Klimaschutzes in Betrieb ist.“

www.tschuess-kohle.de