Sozialverband SoVD Logo

Viel zu sehr an Ungleichheit gewöhnt

Am 8. März macht der Internationale Tag der Frauen weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam. Nach mehr als 100 Jahren ist das immer noch bitter nötig, denn die Diskriminierung und Ungleichheit von Mann und Frau ist nach wie vor überall in unserer Gesellschaft präsent.

Hamburg, 05. März 2021. Auch wenn es jetzt die Quote in den Vorständen gibt, auch wenn das Kinderpflegegeld erhöht wurde, es bleibt dennoch bittere Realität: In Deutschland sind Männer und Frauen noch lange nicht gleichgestellt. Besonders große Auswirkungen hat dies für das Arbeitsleben. Hier kämpfen Frauen seit einer gefühlten Ewigkeit für bessere Arbeitsbedingungen, gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit und für die Gleichstellung auf allen Ebenen.

Positiv ist, immer mehr Frauen sind berufstätig, allerdings leider viel zu oft unter prekären Bedingungen: für niedrigste Löhne, in unfreiwilliger Teilzeit, befristet oder in Minijobs. „Wir brauchen dringend gute und gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer“, fordert Susanne Langhagel, Hamburger Landesfrauensprecherin Sozialverband Deutschland (SoVD). „Frauen sollten sich dies nicht länger gefallen lassen, sondern mehr aufbegehren“.

Auch der Hamburger SoVD Landesvorsitzende Klaus Wicher nimmt den Weltfrauentag zum Anlass um auf die Ungleichheit aufmerksam zu machen: „Wir akzeptieren immer noch viel zu sehr, dass Frauen beruflich schlechter gestellt sind. Wenn sie dann alt werden, stellen sie oftmals fest, dass sie durch prekäre Beschäftigungen und Zeiten, in denen sie Kinder erzogen, den Haushalt geschmissen und die Oma gepflegt haben, viel zu wenig für ihren eigenen Lebensabend eingezahlt haben. Ihnen droht, trotz aktiven Arbeitslebens, die Altersarmut.

Die Zahlen sprechen da eine klare Sprache: 88 Prozent der Beschäftigten in der Kinderbetreuung sind Frauen, ebenso sind 88 Prozent der Alleinerziehenden Frauen. Man kann also sagen: Bis ins hohe Alter leiden Frauen bis heute unter der Geschlechterungerechtigkeit!“