Hamburgs neues „Haus des Engagements“ bietet Coworking und Veranstaltungsflächen

Um ehrenamtliches Engagement noch stärker zu unterstützen, werden finanzielle Förderungen und Strukturen ausgebaut. Einen zusätzlichen Baustein in der Förderung bildet ein Haus des Engagements, das als zentrales Kompetenzzentrum künftig in Altona zuhause sein wird.

Ab 2023 stehen dort für freiwillig Engagierte Coworking-Spaces und Veranstaltungsräume in dem geplanten Neubau an der Neuen Großen Bergstraße zur Verfügung. Das „Haus des Engagements“ wird dabei Teil eines innovativen und nachhaltigen Bauvorhabens: Die Initiative „Neues Amt Altona“ plant dort bezahlbare Büroflächen, organisiert als Genossenschaft. Zur Zielgruppe gehören vor allem Kreativschaffende, (Klein-) Unternehmerinnen und Unternehmer sowie gemeinnützige Organisationen. Für Engagierte wird künftig in diesem Umfeld eine Etage mit etwa 50 Büroplätzen zur Verfügung stehen. Hierfür hat die Sozialbehörde einen Vertrag mit den Initiatoren geschlossen und Genossenschaftsanteile im Rahmen der bestehenden Initiative erworben.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard: „Vieles, was unsere Stadt ausmacht, ist engagierten Hamburgerinnen und Hamburgern zu verdanken. Auch ehrenamtliches Engagement braucht gute Rahmenbedingungen, und dafür wollen wir gern noch mehr Unterstützung bieten. Das Haus des Engagements bietet ein spannendes Umfeld für Engagierte, in dem Austausch und Innovation möglich sind, indem zugleich auch viele Kreativschaffende und Unternehmer mit inspirierenden Konzepten in dem Haus arbeiten werden. Diese Art der Kooperation stärkt das soziale Engagement und den solidarischen Gedanken, der nicht nur in Krisenzeiten für unsere Gesellschaft sehr wichtig ist.“

„Für das Neue Amt Altona ist es großartig, die Sozialbehörde als Mitglied und Partnerin gewonnen zu haben. Seit Beginn der Projektentwicklung haben wir uns gewünscht, dass das Haus neben den vielfältigen Unternehmerinnen und Unternehmern auch einen zivilgesellschaftlichen Schwerpunkt bekommt. Dank der Sozialbehörde wird dies nun Realität. Dafür sind wir sehr dankbar und voller Vorfreude!“, so Timo Lundelius aus dem Gründungsteam „Neues Amt Altona“. Sabine Brahms, Vorstandmitglied des AKTIVOLI-Landesnetzwerk e. V.: „Wir begrüßen, dass die Sozialbehörde nun diesen Ort für kleine Projekte und Initiativen schafft, die kaum über finanzielle Ressourcen verfügen. Im Neuen Amt Altona wird sich vor allem eine neue Generation von freiwillig Engagierten, die sowohl agil arbeitet als auch agil engagiert ist, künftig Ressourcen teilen und sich vernetzen.“

Die Planungen, Flächen für Engagierte bereitzustellen, werden bereits länger vorangetrieben: Seit Herbst 2020 ist das Haus des Engagements vorübergehend in das Museum für Hamburgische Geschichte integriert, wo Freiwillige nach dem Lockdown bis zur Errichtung der Flächen in Altona wieder kostenlos Räume anmieten werden können, um sich vor Ort mit Gleichgesinnten zu vernetzen und gemeinsam zu engagieren.

Förderung der Freiwilligenagenturen in allen sieben Bezirken

Zu Jahresbeginn wurden die jährlichen Zuwendungen für die Hamburger Freiwilligenagenturen verdoppelt, um dem erweiterten Aufgabenspektrum gerecht zu werden. Neben den bestehenden Förderungen der fünf Freiwilligenagenturen in den Bezirken Hamburg-Nord, Wandsbek, Bergedorf, Harburg und Altona, werden seit diesem Jahr auch in den Bezirken Hamburg-Mitte und Eimsbüttel und damit in allen sieben Bezirken je eine Freiwilligenagentur gefördert. Die Förderung des freiwilligen Engagements wird sich damit künftig noch stärker an den Bedarfen und Gegebenheiten vor Ort orientieren.

Neue Förderrichtlinie für das freiwillige Engagement

Seit diesem Jahr gibt es eine neue Förderrichtlinie für das freiwillige Engagement. Sie ersetzt die bisherige Förderrichtlinie Forum Flüchtlingshilfe und zielt damit erstmals auf alle Engagementfelder. Auf der Basis dieser neuen Richtlinie können Einzelpersonen, Initiativen und Vereine Förderungen bis zu einer Höhe von 5.000 EUR über die jeweiligen Ansprechpersonen in den Bezirksämtern beantragen. Zu den förderfähigen Projektausgaben zählen beispielsweise Sachkosten, Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit, Honorare und Raummieten.

Ausbau der Freiwilligenakademie

Die Sozialbehörde hat die Förderung der Freiwilligenakademie seit Januar 2021 mehr als verdoppelt: Neben mehr Personal verfügt die Akademie erstmals über ein eigenes Budget, aus dem sie neue Fortbildungsformate vor allem zum Thema Engagement und Digitalisierung entwickeln und anbieten soll. Außerdem ist geplant, Supervisionen für besonders belastete Freiwilligengruppen aus diesem Budget zu finanzieren.

Freiwilligenbörse am Valentinstag

Die 22. AKTIVOLI-FreiwilligenBörse als größte Plattform für freiwilliges Engagement in Norddeutschland findet am 14. Februar 2021 digital statt. Sozialsenatorin Melanie Leonhard wird als Schirmherrin die Börse um 11 Uhr mit einem Live-Grußwort eröffnen. Die Sozialbehörde ist mit Live-Chats zur Engagementstrategie und zum Annemarie Dose Preis für innovatives Engagement vertreten, dessen Bewerbungsfrist an diesem Tag startet. In diesem Jahr lobt der Hamburger Senat erstmals zwei Gruppenpreise und einen Einzelpreis aus. Der Preis ist insgesamt mit 8.000 Euro dotiert und wird jährlich Ende August verliehen.

Hamburger Engagementstrategie

Die Corona-Pandemie und damit verbundene Herausforderungen haben das Ehrenamt verändert und zugleich neue kreative Ideen des Engagements hervorgebracht. Diese unterstützt der Hamburger Senat mit der Umsetzung vielfältiger Maßnahmen der Hamburger Engagementstrategie.

Quelle: Behörde für Justiz und Verbraucherschutz