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BUND fordert ambitioniertes Verpackungsgesetz und verbindliche Ziele im Ressourcenschutz |

BUND Hamburg, Ebert-Stiftung & Böll-Stiftung laden zu Zukunftsfähigkeits-Werkstadt am 02. September in Wandsbek ein

Am heutigen 2. August ist der diesjährige Erdüberlastungstag. Die Menschen haben Anfang August alle erneuerbaren natürlichen Ressourcen der Erde für den Rest des Jahres aufgebraucht. Wir leben ab diesem Tag von der Substanz unseres Planeten und auf Kosten aller folgenden Generationen.

Vor diesem Hintergrund fordert der BUND deutschlandweit die Bundesregierung auf, zügig ein Ressourcenschutzgesetz mit verbindlichen Zielen auf den Weg zu bringen. Der Ressourcenverbrauch muss bis 2050 um 85 Prozent reduziert werden, um die Grenzen des Planeten einzuhalten. Insbesondere müssen darin die Nutzung von Baumaterialien wie Beton und Gips sowie Rohstoffe für die Energiewende wie zum Beispiel Lithium und andere Metalle reglementiert werden. Ein wichtiger Baustein der Ressourcenwende wäre aus BUND-Sicht eine Mehrwegwende mit einem ambitionierten Verpackungsgesetz. Die Plastikproduktion ist bei Weitem der größte industrielle Öl-, Gas- und Stromverbraucher in der EU und stellt andere energieintensive Branchen wie die Stahlproduktion oder den Automobilbau in den Schatten. Deutschland ist europäischer Spitzenreiter in der Plastikproduktion. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der jährliche Gas- und Ölbedarf von Tschechien eingespart werden könnte, wenn EU-weit die Hälfte der Plastikverpackungen eingespart und 90 Prozent tatsächlich stofflich recycelt würden.

Große Veränderungen sind in der Vergangenheit immer durch die Zivilgesellschaft errungen worden. Auch der Anstoß zu einer klimagerechten und ressourcenleichten Lebensweise wird von den Bürger*innen kommen müssen. Deshalb laden der BUND Hamburg, die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Heinrich-Böll-Stiftung gemeinsam für den 02. September zu einer Zukunftsfähigkeits-Werkstatt ein. Zukunftsfähigkeits-Werkstatt heißt, dass wir die erarbeiteten Vorschläge nicht daran messen werden, was politisch möglich erscheint, sondern daran, was nötig ist, um die Lebensgrundlagen für uns und zukünftige Generation zu erhalten. Alle weiteren Infos hier: https://www.bund-hamburg.de/umweltpolitik/suffizienz/halbe-ressourcen-volle-kraft-voraus/

Sonnabend, 2. September 2023, 13 – 19 Uhr

Bürgersaal Wandsbek, Am Alten Posthaus 4, 22041 Hamburg (der Bürgersaal Wandsbek ist barrierefrei)

Moderation: Andrea Reidl, Freie Journalistin

Einführungsvortrag „Wie geht das gute Leben in der Stadt? Weniger Ressourcen und mehr Lebensqualität“ 
Anja Bierwirth, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

Expertin Bauen/Wohnen: N. N.

Expertin Ernährung: N. N.

Experte Mobilität: Weert Canzler, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Wir bitten um Anmeldung. Informationen zur Barrierefreiheit finden Sie hier.


Hintergrund:
Die politischen Bemühungen um einen besseren Schutz der Ressourcen der letzten Jahrzehnte sind komplett ins Leere gelaufen. Seit 1970 hat sich ihr Verbrauch weltweit verdreifacht, ohne Gegenmaßnahmen würde er sich bis 2060 noch einmal verdoppeln. In Deutschland stagniert der Verbrauch seit Jahren auf einem viel zu hohen Niveau.
Ein aktuelles BUND-Positionspapier liefert auf mehr als 30 Seiten Ressourcenschutzziele und ein Ressourcenschutzgesetz. Verbunden mit einem klaren Reduktionspfad würde so deutlich, wie viele Ressourcen überhaupt noch zur Verfügung stehen. Dies ist wichtig, damit unsere natürlichen Ressourcen nicht doppelt und dreifach verplant und weiter verpulvert werden.
BUND-Forderungspapier Ressourcenschutz
Zusammenfassung der Recherche zum Thema Einwegplastik