wpn2030 zum Weltverbrauchertag

Aus unerfindlichen Gründen ist die Meldung am 16.02.2022 wieder in den Feed geraten. Warum?

(Potsdam, 13. Februar 2020)
Zum Weltverbrauchertag am Sonntag, 15. März 2020, fordert die
Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030):
„Produktion und Konsum von Gütern sind und bleiben einer der
ganz großen Hebel, um die Umsetzung der Deutschen
Nachhaltigkeitsstrategie endlich wirksamer voranzutreiben. Die
Bundesregierung sollte daher ihre Bestrebungen deutlich
intensivieren, um die Voraussetzungen für nachhaltigeren Konsum
zu verbessern“, sagt Prof. Christa Liedtke, Co-Vorsitzende der
wpn2030, forschend am Wuppertal Institut und der Folkwang
Universität der Künste. Als eine zentrale wissenschaftliche
Begleiterin deutscher Nachhaltigkeitspolitik empfiehlt die
wpn2030 der Bundesregierung dafür acht konkrete Ansatzpunkte:
Vom konsequenten Vorantreiben von Maßnahmen in zentralen
Problemfeldern wie etwa Wohnen und Mobilität über die
nachhaltige Gestaltung von Digitalisierung und Geschäftsmodellen
bis hin zur Befassung mit individuellen Haltungen und den damit
verbundenen Produktions- und Konsummustern.

Eine wpn2030-Arbeitsgruppe, geleitet von Prof. Joachim
von Braun, Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung, hat
bestehendes Wissen sowie die politischen Rahmenbedingungen zu
Konsum analysiert und hinsichtlich der Fruchtbarkeit für
Nachhaltigkeitspolitik gebündelt zu dem Empfehlungspapier
„Wissenschaftlicher Impuls für politische Akteure: Zur
(Weiter-)Entwicklung transformativer Strategien für nachhaltigen
Konsum“.

„Lebenswerte und nachhaltige Zukunft wird von uns
Konsumenten entschieden. Der Druck zum Handeln ist groß und kann
nicht vertagt werden“, betont Prof. Joachim von Braun. Die
CO2-Emissionen privater Haushalte in Deutschland etwa stagnieren
trotz gleichzeitig bestehender Effizienzsteigerungen; die globale
Bekleidungstextilproduktion ist zwischen 2010 und 2014 um 60
Prozent angestiegen, während die Nutzungsdauer von Bekleidung um
50 Prozent zurückgegangen ist, Lebensmittel werden immer noch im
großen Stil weggeworfen.

Von Braun betont, das Thema ist international und
national auf der politischen Agenda installiert, etwa mit den 17
Sustainable Development Goals der UN (SDGs) und deren Ziel 12
„Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ sowie mit dem „Nationalen
Programm Nachhaltiger Konsum“ und dem „Deutschen
Ressourceneffizienzprogramm“ der Bundesregierung. Allerding, so
von Braun: „Es gilt nun deutlich konsequenter in die Umsetzung zu
gehen, und als eine Grundlage dafür haben wir acht Empfehlungen
der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 zur Förderung
nachhaltigen Konsums erarbeitet.“ Diese lauten:

1. Konsequente Maßnahmen vorantreiben in zentralen
Problemfeldern Wohnen, Mobilität und Ernährung.

2. Digitalisierung und digitalen Konsum gestalten, um
nachhaltigen Konsum zu fördern.

3. Bestehende politische Strukturen für Nachhaltigen
Konsum konsequent nutzen und ausbauen.

4. Indikatoren und Maßnahmen in der Deutschen
Nachhaltigkeitsstrategie zu Konsum weiterentwickeln.

5. Wirksamkeit der bestehenden Mechanismen zur
Nachhaltigkeitsprüfung im Rahmen der
Gesetzgebungsfolgenabschätzung prüfen und ausbauen.

6. Konsumseite der Kreislaufwirtschaft europäisch und
global voranbringen.

7. Ansatzpunkte zur Förderung ethischen Handelns
erarbeiten.

8. Forschung und Innovation für nachhaltigen Konsum
fördern und durchführen.

Die ausführlichen Empfehlungen zum Download sowie
weitere Informationen und Hintergrundstudien: www.wpn2030.de/nachhaltiger-konsum

Die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 ist ein
zentrale Begleiterin der deutschen Nachhaltigkeitspolitik.
Forschende verschiedener Fachrichtungen diskutieren hier –
zusammen mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – drängende
Fragen der Nachhaltigkeitspolitik und geben wissenschaftliche
Impulse, insbesondere für die Umsetzung und Weiterentwicklung der
Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Weitere Informationen: www.wpn2030.de